Eine waschmaschine mit trockner klingt nach der perfekten Lösung für alle, die wenig Platz haben und trotzdem auf Komfort nicht verzichten möchten. Doch obwohl Kombigeräte immer beliebter werden, kursieren rund um ihre Nutzung und Leistung viele Missverständnisse.
In diesem Beitrag räumen wir mit fünf typischen Irrtümern auf, die bei der Kaufentscheidung oder Nutzung von Waschtrocknern oft zu falschen Erwartungen führen. Wer sie kennt, kann gezielter vergleichen und den eigenen Haushalt besser planen.
Irrtum 1: Waschtrockner sparen immer Energie
Viele glauben, dass ein Kombigerät effizienter sei als zwei Einzelgeräte. Beim Waschen stimmt das in vielen Fällen. Moderne Waschtrockner verfügen oft über vergleichbare Energieklassen wie normale Waschmaschinen. Beim Trocknen sieht das anders aus. Gerade ältere Modelle benötigen zum Trocknen relativ viel Strom und in manchen Fällen sogar zusätzlich Wasser, um den Trocknungsprozess zu unterstützen. Das liegt an der Technik im Inneren, denn nicht jeder Waschtrockner nutzt eine Wärmepumpe. Besonders bei Geräten mit Kondensationstrocknung steigt der Verbrauch spürbar.
Tipp: Achte beim Kauf auf ein Gerät mit Wärmepumpentechnologie oder mindestens auf einen niedrigen Stromverbrauch im Trockengang laut EU-Energielabel.
Irrtum 2: Man kann immer genauso viel trocknen wie waschen
Dieser Irrtum ist besonders verbreitet. Viele Nutzer sind überrascht, wenn die Maschine eine volle Trommel wäscht, aber nur halb trocknet. Typisch ist eine Waschkapazität von 7 oder 8 Kilogramm, bei einer Trockenkapazität von maximal 4 bis 5 Kilogramm. Das bedeutet, dass die Hälfte der Wäsche nach dem Waschen erneut entnommen oder der Trockenvorgang aufgeteilt werden muss.
Dieser Unterschied ist technisch bedingt, da zum Trocknen mehr Luftzirkulation in der Trommel benötigt wird. Die reduzierte Menge verbessert die Trocknung, verlängert aber den gesamten Ablauf.
Tipp: Plane das Beladen im Alltag entsprechend oder nutze Kombiprogramme nur bei kleineren Wäschemengen.
Irrtum 3: Waschtrockner sind zu anfällig und gehen schneller kaputt
Immer wieder hört man, dass Kombigeräte schneller defekt sind. Tatsächlich ist die Technik in einem Waschtrockner komplexer, da zwei Funktionen miteinander verbunden sind. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie weniger zuverlässig sind. Viele Modelle bekannter Hersteller halten bei normalem Gebrauch mehrere Jahre durch – genau wie Einzelgeräte.
Der Unterschied liegt oft im Nutzungsverhalten. Wenn man die Maschine täglich voll auslastet, überfüllt oder ohne Pflege betreibt, sinkt die Lebensdauer. Das gilt aber auch für zwei separate Geräte.
Tipp: Reinigungsprogramme nutzen, regelmäßig das Flusensieb kontrollieren und auf eine gute Belüftung achten, um die Lebensdauer zu verlängern.
Irrtum 4: Die Wäsche ist nach dem Trocknen immer knitterfrei
Viele Käufer erwarten, dass der Trockenvorgang bei Kombigeräten mit einem hochwertigen Standgerät mithalten kann. Doch die Ergebnisse unterscheiden sich. Kombigeräte arbeiten oft mit schonenderen Temperaturen, um Energie zu sparen und Platz zu kompensieren. Das führt dazu, dass dicke Textilien wie Handtücher oder Bettwäsche nicht immer perfekt glatt werden. Auch enge Trommeln begünstigen Faltenbildung.
Manche Modelle bieten zwar eine Dampffunktion oder Knitterschutz, dennoch ist das Ergebnis oft nicht mit einem reinen Trockner vergleichbar. Für Alltagskleidung oder Sportwäsche reicht das meist aus. Anspruchsvolle Stoffe benötigen allerdings häufiges Ausschütteln oder kurzes Bügeln.
Tipp: Wäsche möglichst locker einlegen und Trockenvorgang nicht überladen. Kleidungsstücke nach dem Programm direkt entnehmen und glätten.
Irrtum 5: Eine Waschmaschine mit Trockner lohnt sich nur, wenn man täglich trocknet
Viele Menschen denken, dass sich ein Kombigerät nur dann auszahlt, wenn man es jeden Tag nutzt. Doch gerade Gelegenheitsnutzer profitieren besonders davon. Wer selten trocknet, hat oft keinen Platz oder Bedarf für zwei Geräte. Statt einen Wäscheständer im Wohnzimmer aufzustellen, ist ein Kombigerät oft die praktischere und sauberere Lösung.
Auch für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder einem engen Zeitplan ist die Kombination ideal. Einmal Start drücken und später saubere, trockene Wäsche aus der Trommel nehmen – das spart nicht nur Platz, sondern auch Stress.
Tipp: Achte beim Kauf auf Geräte mit intelligenten Kombiprogrammen und guten Bewertungen in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit.
Fazit: Wer die Realität kennt, wird nicht enttäuscht
Eine waschmaschine mit trockner ist kein Wunderding, aber ein durchdachtes Gerät mit echtem Mehrwert – besonders, wenn man weiß, was sie kann und was nicht. Sie spart Platz, vereinfacht die Wäschepflege und reicht für die meisten Alltagsbedürfnisse völlig aus.
Wer aber täglich große Mengen trocknet, besonders empfindliche Kleidung besitzt oder maximale Programmauswahl möchte, sollte eventuell zwei Einzelgeräte in Betracht ziehen.
Am Ende gilt: Kein Gerät ist perfekt – aber mit realistischen Erwartungen findet man die passende Lösung für den eigenen Haushalt.